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Lahrer Stadtwald

Wo die Bäume schnorcheln

Drei Baumarten für ein besonderes Terrain: die Schwarz- beziehungsweise Rot-Erle, die Flatterulme und die Hickorynuss. Der Lahrer Forstrevierleiter Matthias Neumaier hat sie ausgewählt, um gegen das Eschentriebsterben und den überwiegend feuchten Boden anzupflanzen. 

Denn der Wald hinter den Wohngebieten in Lahr-Langenwinkel liegt in einer Senke. So tief, dass hier von Zeit zu Zeit das Grundwasser aufsteigt. Auch und gerade durch die Wetterextreme infolge des Klimawandels. Die 200 Hektar, die wir uns mit Heimatwald-Stammpflanzer Michael Huber von Schwarzwaldküchen in Ettenheim und dem Ehepaar Hort aus Karlsruhe vorgenommen haben, gehören zu dem Waldgebiet, das Forstrevierleiter Matthias Neumaier als „komplett verwässert“ beschrieb. Macht nix. Steffen Hort, Steuerberater von Maisenbacher, Hort und Partner in Karlsruhe hatte sich schließlich eine Herausforderung gewünscht. Aus dem Steuerdschungel direkt rein in die Natur!

Die gemeinsame Mission: „Fettaugen setzen für den gesunden Wald“, sagte Neumaier, und schon ging es los. Um die mit roten, blauen und gelben Markierungen abgesteckten Pflanzstellen herum wurden Trupps von 21 bis 25 Schwarz-/Rot-Erlen, Flatterulmen und Hickorynussbäumen gepflanzt. Der Trupp bezeichnet die mit Bäumen gefüllte runde Fläche bei so einer Trupp-Pflanzung. Vorteil der Erlenarten: „Sie können schnorcheln und durch ihre Rindenporen atmen“, erklärte Neumaier, „selbst wenn sie wochenlang überflutet sind.“

Die Flatterulme sei ausgewählt worden, um mit ihr als Ergänzung eine stabile Struktur zu bilden. Die Hickorynuss als Versuch beziehungsweise als Absicherung: Sie hält längere Trockenperioden aus und wurde entsprechend an den trockeneren Flächen gepflanzt.

500 Bäume für den Wald in Lahr-Langenwinkel, sind eine Investition in die Zukunft, die nebenbei bemerkt auch ganz schön Spaß machen kann. Steffen Hort sagte am Ende: „Ich denke, wir kommen zurück. Mit unseren 16 Azubis schwebt mir da schon ein schönes Teambuilding-Event vor …“ Hort war im Magazin #heimat auf das Projekt Heimatwald aufmerksam geworden. „Anstelle von Geschenken zu Weihnachten spenden wir Partner in der Kanzlei lieber an ausgewählte Einrichtungen für Kinder, Tafeln und Umwelt-Projekte. Heimatwald ist eine schöne Gelegenheit, zusätzlich auch etwas Gutes direkt im und für den Schwarzwald zu tun.“ Und Michael Huber von Schwarzwaldküchen stimmte bei Butterbrezel und Spezi zu: „Deshalb bin ich gern bei jeder Pflanzung in der Region dabei. Getreu nach unserem Motto: tue Dir und der Umwelt etwas Gutes.“

Hintergrundinfo zum Eschentriebsterben: Nach Neumaiers Auswertung der aktuellen Forschungslage überleben in stark betroffenen Gebieten nur etwa 0,1 Prozent der Eschentriebe den Pilzbefall.

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